Musik war der rote Faden, der den an Veranstaltungen reichen, vorletzten Tag der Willibaldswoche 2025 prägte. Musik spielte im Rahmen der Willibaldswoche schon des Öfteren eine besondere Rolle, etwa beim Tag der Kinderchöre 2014. Heuer gab es erstmals einen Gospel-Begegnungstag.
Rund 200 Sängerinnen und Sänger waren dazu nach Eichstätt gekommen. Domkantorin Deborah Faul konnte Frauen und Männer aus gut einem Dutzend Gospelchören aus dem Bistumsgebiet in der Schutzengelkirche begrüßen, vier allein aus Ingolstadt. Über zwei Stunden probte der große Chor ohne jegliche Ermüdungserscheinungen die fünf Stücke, die Faul für das Abendkonzert am Domplatz ausgewählt hatte. Sie habe zum ersten Mal einen so großen Projektchor dirigiert und staune über die Energie, Ausdauer und Sangesfreude. Bei Kaffee und Kuchen und unterschiedlichsten Kursangeboten – von der Stadtführung bis zum Yogakurs – konnten die Sängerinnen und Sänger am Nachmittag wieder zu Kräften kommen. Zwei Dinge waren bis zuletzt ungewiss: ob die Bühne am Dom groß genug sein würde und ob das Wetter halten würde. Das Wetter hielt – und alle fanden Platz auf der Bühne. Gospelsongs von vier Chören gab es auch im Vorabendgottesdienst im Dom zu hören, den Weihbischof Adolf Bittschi zusammen mit Diözesanadministrator Dompropst Alfred Rottler und dessen Stellvertreter Domkapitular Michael Alberter zelebrierte. Vor der Kathedrale lud dann die Domtafel zu geselligem Miteinander, zur mitgebrachten oder erstandenen Brotzeit, untermalt mit Gospelgesang. Die Tafelgäste zeigten sich begeistert.
Erstmals bot man in der Willibaldswoche auch einen eigenen Programmpunkt für die Zielgruppe Jugend an. Das Festival wurde mit einem „Abendfunkeln“ eröffnet. Dabei traten die Jugendkantorei am Eichstätter Dom und der Jugendchor St. Remigius aus Düsseldorf auf. „Wir haben auf Musik gesetzt, auf Festivalstimmung und Gemeinschaftserlebnis“, betonte Anna Kirschner vom Fachbereich Jugend, die das Angebot – unterstützt von hauptamtlichen Kollegen, Ministranten, BDKJ-Mitgliedern, der Katholischen Uni und dem diözesanen Umweltreferat – koordinierte. Folgerichtig gab es im Seminargarten ein Live-Konzert mit dem Regensburger Duo „Ohrange“ und im Anschluss Musik mit DJ Tobias Netter. Da man sich zum Jugendfestival nicht anmelden musste, sei es natürlich spannend gewesen, wie viele denn den Weg nach Eichstätt finden würden, musste Kirschner gestehen: „Wir haben jedenfalls alles da, was es für eine gute Party braucht.“
Der Veranstaltungsort Seminargarten schuf, nicht nur versorgungstechnisch und nicht nur an diesem Tag der Willibaldswoche, Synergieeffekte. Die Workshopangebote, die der Jugendbereich machte, wurden auch von den Sängerinnen und Sängern angenommen.
Der heilige Willibald in neuem Licht
Musik ganz anderer Art setzte dann den Schlusspunkt des Tages: Elektrosounds, die liturgischen Chorgesang verfremdeten, und eine dazu entwickelte Lichtinstallation schufen im Dom ein völlig neues Raumgefühl. Über zweieinhalb Stunden herrschte ein reges Kommen und Gehen, um die Silent Disco mit dem Titel „Willibald meets Lights and Beats“ zu erleben.