Es ist seit Jahrhunderten ein Ingolstädter Wahrzeichen: Das Liebfrauenmünster. Die Grundsteinlegung war 1425, die imposante Kirche feiert am Wochenende also ihr 600-jähriges Bestehen. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist am kommenden Sonntag ein Festgottesdienst um 10 Uhr mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Außerdem ist im Innenhof des Canisius-Konvikts ein Pfarrfest für alle. Ein zweiter ist ein Konzert des neuen Regionalkantors David Kirschsieper, der ab 17 Uhr 30 unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach spielt. Dazwischen wird den ganzen Tag im Innenhof des Canisius-Konvikts ein Pfarrfest für alle gefeiert.
Das Jubiläumswochenende bietet noch zahlreiche weitere Programmpunkte. So werden am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr Stationenführungen durch das Münster und zu ausgewählten Kunstwerken angeboten, geleitet von Mitgliedern des Historischen Vereins und des Stadtführervereins. Außerdem ermöglicht die Besteigung des Südturms einen besonderen Blick über Ingolstadt und das Münster.
Bereits am Vorabend (17. Mai, 21 bis 23.30 Uhr) lädt „Münster meets Lights and Beats“ dazu ein, das Gotteshaus in besonderer Lichtstimmung und mit moderner Musik neu zu entdecken. In einer Endlosschleife werden verschiedene Bereiche im Münster individuell mit Licht- und Soundinstallationen bespielt, wobei das Licht präzise auf die Musik abgestimmt ist. Besucherinnen und Besucher können verweilen, lauschen und in die Atmosphäre eintauchen.
Das Liebfrauenmünster Ingolstadt zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Sakralbauten Süddeutschlands und prägt seit 600 Jahren das Stadtbild wie auch das religiöse Leben Ingolstadts. Die Grundsteinlegung erfolgte am 18. Februar 1425 auf Initiative der Wittelsbacher Herzöge, insbesondere Herzog Ludwig des Gebarteten, der das Münster als geistliches Zentrum seines Herzogtums Bayern-Ingolstadt und als geplante Grablege seiner Dynastie errichten ließ. Die Kirche wurde in rund hundertjähriger Bauzeit vollendet und beeindruckt bis heute durch ihre mächtigen Proportionen, die charakteristischen unvollendeten Türme und das kunstvolle Netzgewölbe im Inneren. Im Laufe der Jahrhunderte diente das Münster nicht nur als Pfarrkirche, sondern auch als Universitätskirche und war Schauplatz zahlreicher historischer Ereignisse.
Im Münster befindet sich auch das Gnadenbild der „Dreimal wunderbaren Mutter“. Es ist eine Nachbildung der berühmten Marienikone „Salus populi Romani“ aus der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Es gelangte 1571 nach Ingolstadt und wurde besonders durch den Jesuitenpater Jakob Rem verehrt, der 1604 in einer Vision die Anrufung „Wunderbare Mutter“ dreimal in der Lauretanischen Litanei wiederholen ließ. So entstand der Ehrentitel „Mater ter admirabilis“ – Dreimal wunderbare Mutter. Das Bild wurde rasch zu einem bedeutenden Zentrum der Marienverehrung, weit über Ingolstadt hinaus. Im Kriegsjahr 1942 stellte Bischof Michael Rackl das gesamte Bistum Eichstätt unter den Schutz der „Dreimal wunderbaren Mutter“ und erhob sie zur Diözesanpatronin.