Immer wieder gibt es Meldungen, dass Menschen aus Bayern oder landesweit einen Schlaganfall erleiden, rund 270.000 Schlaganfälle gibt es pro Jahr, eine Krankheit, die also hierzulande sehr häufig vorkommt .
Aber was ist überhaupt ein Schlaganfall?
Der Begriff Schlaganfall bezeichnet einen „schlagartig“ auftretenden Ausfall von Gehirnfunktionen. Schlaganfall ist der Oberbegriff für eine akute Schädigung von Bereichen im Gehirn, die entweder infolge eines Gefäßverschlusses (Hirninfarkt, ca. 85% aller Schlaganfälle), oder durch eine Einblutung in das Gehirn durch einen Gefäßeinriß (Hirnblutung, ca. 15 % aller Schlaganfälle) entsteht. Schlaganfall eine echte Volkskrankheit. Der Schlaganfall führt bei 64% der Überlebenden zu bleibenden Behinderungen und stellt damit bei Erwachsenen die häufigste zur Pflegebedürftigkeit führende Erkrankung dar.
Wie macht sich ein Schlaganfall bemerkbar?
Treten diese Symptome auf, ist es ganz wichtig, sofort zu handeln und sofort den Notarzt zu verständigen! Keinesfalls sollte man abwarten, ob sich die Symptome zurückbilden. Selbst wenn das der Fall sein sollte, ist es wichtig, sich sofort über den Notarzt an die nächstgelegene Klinik mit Stroke Unit zu wenden. Also – warten Sie nicht ab – rufen Sie die Nummer 112 an. Ein Schlaganfall ist ein Notfall!
Ein Schlaganfall trifft aber nur sehr alte Menschen, oder?
Das ist so nicht genau feststellbar, zwar treten 80% aller Schlaganfälle bei Menschen über 60 Jahren auf, aber grundsätzlich kann ein Schlaganfall in jedem Lebensalter auftreten, vom Säugling bis zum hochbetagten Menschen. Umso länger und umso mehr Risikofaktoren bestehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall. Viele Menschen sammeln im Laufe Ihres Lebens eine ganze Reihe an Risikofaktoren an. Dabei spielt das Alter leider eine sehr große Rolle und das kann man leider nicht beeinflussen. Außer dem Lebensalter, dem Geschlecht (Männer haben ein höheres Risiko), gibt es noch weitere Risikofaktoren, deswegen…
Welche wichtigen Risikofaktoren für den Schlaganfall gibt es sonst noch?
Die wichtigsten Risikofaktoren, die man selber verbessern kann sind:
Einige dieser Risikofaktoren führen durch chronische Schädigung der Gefäßwände zu Ablagerungen (Arteriosklerose und Einengung der Halsschlagadern). Durch eine optimale Behandlung der Risikofaktoren könnten statistisch 70% aller Schlaganfälle vermieden werden. Aber jeder Schritt zur Verbesserung des Risikos ist schon viel wert!
Wenn man sich gesund ernährt und regelmäßig Sport treibt, braucht man sich um Blutfettwerte doch keine Gedanken machen, oder?
Mehr als die Hälfte aller Menschen haben einen erhöhten Gesamtcholesterinwert. Die meisten wissen davon gar nichts. Richtig ist, dass gesunde Ernährung, der Verzicht auf Alkohol, Nikotinabstinenz und regelmäßige Bewegung gut für den Cholesterinspiegel sind. Aber die Neigung zu ungünstigen Blutfettwerten wird oft vererbt. Auch wenn mit gesunder Ernährung viel erreicht werden kann, sind zur Risikokontrolle manchmal Medikamente erforderlich. Viele Menschen kennen ihre Blutfettwerte gar nicht, fühlen sich gesund und fit und sind völlig überrascht wenn bei einem Test schlechte Blutfettwerte entdeckt werden. Manchmal sind diese auch Folge einer anderen chronischen und behandlungsbedürftigen Erkrankung wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen. Man sollte sich also testen lassen, Risikochecks werden von den Hausärzten angeboten und sogar regelmäßig von der Krankenkasse bezahlt. Die Bestimmung der Cholesterinwerte wird aber sogar von vielen Apotheken angeboten. Nur wenn man seine Werte kennt, kann man diese verbessern und damit das Risiko für sehr viele Herz-Kreislauferkrankungen und den Schlaganfall senken.